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I got a roof on my bike!

Hallo, ich freue mich, dass Du vorbeischaust! Du erfährst auf dieser Seite, wie und warum ich ein Fahrraddach gebaut habe, welche Vor- und Nachteile es hat und wie Du selbst eines bekommen kannst, wenn Du möchstest.

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Warum ein Fahrraddach?

Da ich schon immer versuche, Autofahren auf das Notwendige zu begrenzen, bin ich ganzjährig viel mit dem Fahrrad unterwegs. Irgendwann kommt da natürlich der Wunsch nach einem besseren Wetterschutz auf.

Nun ist es nicht so, dass es hierzu noch keine Lösungen gäbe. Angefangen von einfacher Regenschutzkleidung, Regenponchos, Schirmhalterungen für Fahrräder, bis hin professionellen Velomobilen. Und jede Lösung hat ihre Vor- und Nachteile.

Über Regenschutzkleidung und Regenponchos möchte ich nicht viele Worte verlieren. Sie gehören zu den preisgünstigeren Lösungen, aber wer schon einmal damit geradelt ist, weiß, dass man darunter schnell fast genauso nass ist wie ohne, nur ein bisschen wärmer.

Am anderen Ende des Leistungsspektrums stehen die Velomobile. Ich halte sie prinzipiell für eine tolle Sache, aber für meinen Alltag ungeeignet. Zum einen ist da der Preis, der mit etwas Ausstattung und E-Antrieb durchaus fünfstellig werden kann. Zum anderen ist da die Handhabung. Einfach mal den Bordstein hoch und wieder runter, über den Schotter- oder Waldweg, all das geht dann nicht mehr so einfach.

Worauf ich letztendlich hinaus möchte, ist zu zeigen, warum ich nach einer anderen Lösung gesucht habe. Hier sind die wesentlichen Punkte, die mir wichtig waren und sind.

Ich möchte eine Lösung, die …

  • mich mit dem Fahrrad nicht einschränkt. Egal ob Straße oder Feldweg, im Notfall auch mal ein Stückchen tragen, all das soll weiterhin möglich sein.
  • beim Radfahren einen guten Wetterschutz bietet, aber trotzdem die Natur genießen können.
  • keine Sicherheitsnachteile mit sich bringt.
  • kostengünstig ist.

Was bisher herausgekommen ist, kannst Du dir auf den Bildern anschauen.

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Welche Vorteile bringt so ein Fahrraddach?

Von der ersten Version bis zum jetzigen Stand waren viele Überarbeitungen und Versuche notwendig, aber dafür wurden meine ursprünglichen Erwartungen sogar übertroffen.

Sicherlich denkt man zunächst an die Funktion als Regenschutz, aber es ist zugleich auch Sonnen- und Mückenschutz. Welcher Radfahrer kennt nicht das unangenehme Gefühl, durch einen Mückenschwarm zu fahren.

Die Polycarbonatscheibe absorbiert die UV-Strahlung fast vollständig und sorgt, mit einer Sonnenschutzfolie ausgestattet, für eine angenehme Beschattung. Durch die über den Lenker in weitem Bogen nach unten gezogene Konstruktion, hält die Scheibe den Regen zuverlässig bis unterhalb der Knie ab. Einzig die Füße müssen gegebenenfalls mit zusätzlichen Gamaschen geschützt werden.

Ein weiterer Vorteil ist die Vermeidung von Windgeräuschen des Fahrtwinds in den Ohren, wodurch man Umgebungsgeräusche besser wahrnimmt, was ein großes Plus an Sicherheit darstellt.

Nicht zuletzt kommt man damit wesentlich angenehmer durch die kalte Jahreszeit: ich fahre bis 8° C ohne Jacke, nur mit Hemd oder Pullover bekleidet. Bis 0° C mit leichter Softshelljacke, aber immer noch ohne Handschuhe. Ab 0° C sind dann Handschuhe angenehmer und unter -5° C darf es dann auch eine etwas wärmere Jacke sein. Das ist problemlos möglich, da der gefühlte Temperaturunterschied bei ca. 5° bis 10° Celsius liegt.

Ich muss gestehen, dass ich manchmal ein Grinsen kaum verkneifen kann, wenn mir bis oben eingepackte Radfahrer entgegenkommen und ich deren ungläubige Blicke sehe.

Der direkte Fahrtwind wird fast vollständig reduziert, womit die gefühlte Temperatur selbst bei Minusgraden wesentlich angenehmer bleibt. Man wird vielmehr sanft von der Luft umspült, genügend bei warmem, nicht zuviel bei kaltem Wetter. 

Ich hatte auch die Befürchtung, dass sich der Luftwiderstand verschlechtert, wurde aber eines Besseren belehrt. Nur bei stärkerem Seitenwind, vor allem wenn er schräg kommt, konnte ich einen erhöhten Widerstand feststellen. Bei Windstille, schwachem Wind oder direktem Gegenwind, dürfte der Luftwiderstand gleich oder sogar besser sein. Auf jeden Fall machte sich bisher auch bei E-Bikes kein erhöhter Akkuverbrauch bemerkbar.

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Hat so ein Fahrraddach auch Nachteile?

Natürlich gibt es auch Nebenwirkungen. In der aktuellen Version bringt das Fahrraddach ein zusätzliches Gewicht von ca. 4 kg mit sich. Das ist spürbar, aber nicht wirklich viel.

Das Fahrraddach ist für den Dauereinsatz konzipiert, d.h. es verbleibt die meiste Zeit am Fahrrad. Die Montage und Demontage ist innerhalb weniger Minuten erledigt, es lässt sich aber nicht auf ein kleines Packmaß zusammenfalten und mitführen, wie es andere Lösungen teilweise bieten. Dafür muss man sich nicht immer fragen, lohnt es sich, das Fahrraddach anzubauen bzw. mitzunehmen?

An kalten Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit, kann es, trotz der sehr offenen Konstruktion, innen zum Beschlagen der Scheibe kommen. Dann hilft ein kurzes Abreiben oder Abziehen mit einer Gummilippe.

Mann sollte auch berücksichtigen, dass bei Fahrrädern ohne tiefen Einstieg, das Auf- und Absteigen trotzdem über die Mittelstange erfolgen muss.

Was noch erwähnt werden sollte: Blicke und Kommentare Deiner Mitmenschen  solltest Du aushalten können. Wobei man sagen muss, die Reaktionen sind fast ausnahmslos positiv. Insbesondere von Kindern hört man oft "cool, das will ich auch".

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Kann man das Fahrraddach kaufen?

Da Du offensichtlich bis hierher gelesen hast, möchtest Du nun vielleicht auch wissen, ob man dieses Fahrraddach kaufen kann.

Das Fahrraddach ist derzeit kein Serienprodukt. Was ich Dir anbieten kann, ist ein Bausatz, der alle Materialien für den Dachaufbau enthält. Das spart Dir eine Menge Zeit und Kosten, wie wenn Du Dir alle Materialien selbst besorgen müsstest. Für den Aufbau ist dann noch ein bisschen handwerkliches Geschick und Werkzeug notwendig.

Da es so viele unterschiedliche Fahrräder und Rahmentypen gibt, dass eine universelle Befestigung kaum möglich ist, kann ich Dich dabei nur unterstützen. Falls Dein Fahrrad einen Rahmen mit Rundrohren hat, die am Besten noch frei von Kabelzügen sind, sollte es kein Problem sein. Ansonsten kannst Du mir gerne Fotos von Deinem Rahmen schicken, damit ich Dir einen Vorschlag machen kann. Es muss eben möglich sein, ein Rohr mit 22 mm ∅, quer und stabil im vorderen Rahmenbereich zu befestigen. Für die hintere Befestigung bietet sich meist ein zusätzlicher Gepäckträger an der Sattelstütze an, oder direkt der vorhandene Gepäckträger.

Wie geht's jetzt weiter?

Alle Weiteren Infos findest Du hier im Blog.

Und wenn Du gerne Pilotfahrer werden möchtest, dann findest Du die Infos dazu auf der Seite Pilotfahrer.

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Version 2015 bis 2017